Liebe Gemeinde,

Einmal im Jahr findet während der Eucharistie einer der interessantesten Riten statt. Nach dem Schlussgebet zündet der Priester zwei besondere Kerzen an. Dann bereitet er die Gläubigen auf einen besonderen Segen vor, indem er sagt:

Durch die Fürsprache des Heiligen Blasius möge Gott Sie vor allen Halskrankheiten und anderen schweren Leiden beschützen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Damit wir wissen, wie wir Sätze zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen sprechen.

Zum Segen treten die Gläubigen meist zu den Altarstufen. Dabei spricht der Priester nicht nur die entsprechenden Worte, sondern er berührt ihre Köpfe mit einer Hand, und mit der zweiten hält er die zwei Kerzen davor.

An diesem Tag lohnt es sich, sich der Macht des Glaubens besonders bewusst zu sein. Davon hängt die Wirksamkeit des Segens ab, zu dem dieser Segen zählt. Dies sind Zeichen, die die Gnaden, die wir durch die Segnungen erhalten, uns stärken und uns besser auf die Erkrankung vorbereiten.

Es liegt also keine Magie in diesem Ritual, denn nicht die Berührung hat die heilende Kraft. Es ist lediglich ein äußeres Zeichen unseres inneren Vertrauens auf die Fürsprache des Heiligen Blasius.

Er ist Schutzpatron unter anderem von Rednern, Sängern und allen anderen Menschen, die auf die Pflege ihres Halses und ihrer Stimmbänder achten müssen. Sein Kult war und ist bis heute im gesamten Osten und Westen bekannt.

Bildlich wird der Heilige Blasius als segnender Bischof dargestellt. Seine Abzeichen sind: ein Hirsch, ein Bischofsstab, Vögel mit Futter im Schnabel oder zwei gekreuzte Kerzen.

Ihr Diakon Peter Wypich

 

Anmerkung der Redaktion:

Blasius von Sebaste war ein Arzt und Bischof im 3. Jahrhundert in Sebaste, der Hauptstadt der römischen Provinz Kleinarmenien (heute Sivas, Türkei). Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Licinius um das Jahr 316 erlitt er das Martyrium. Einer Legende zufolge heilte er während seiner Gefangenschaft einen Jungen, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, weshalb er als Schutzpatron gegen Halsleiden verehrt wird. Zudem gilt er als Patron der Ärzte, Weber, Schneider, Wollhändler, Wachszieher, Gerber und Blasmusiker. In der katholischen und orthodoxen Kirche zählt er zu den Vierzehn Nothelfern, und sein Gedenktag wird am 3. Februar begangen.

An seinem Gedenktag wird traditionell der Blasiussegen erteilt, bei dem zwei gekreuzte Kerzen vor den Hals der Gläubigen gehalten werden, um sie vor Halskrankheiten und anderen Leiden zu schützen. Reliquien des heiligen Blasius gelangten im Jahr 972 nach Dubrovnik in Kroatien, wo er seither als Schutzpatron der Stadt verehrt wird. Zahlreiche Kirchen und Orte tragen seinen Namen, darunter Sankt Blasien im Schwarzwald. In der Ikonografie wird Blasius häufig als Bischof mit Mitra und Stab dargestellt, oft mit gekreuzten Kerzen oder einem Wollkamm, dem Werkzeug seines Martyriums.

Quelle: Wikipedia